Es gibt Tage, an denen einfach alles funktioniert. Schon beim morgendlichen Blick in den Spiegel weißt du, heute kann nichts schiefgehen.
Und dann gibt es Tage, an denen sich unsere „Fehler“ uns geradezu aufdrängen. Egal was du auch versuchst, sie bleiben immer ganz vorne im Gedächtnis.
Inhalt
Der Anfang der Social Media Idealbilder
Facebook, Instagram und Co existieren nicht erst seit gestern. Dennoch sind sie als Entwicklungen der jüngeren Zeit anzusehen.
Der Einzug der Social Media Plattformen führte nicht nur zu der Möglichkeit weltweiter Vernetzung. Fast ganz nebenbei entwickelte sich ein neuer Beruf heraus – der Beruf des Influencers.
Dank Social Media ist eine Kommunikation länderübergreifend möglich. Und richtig angestellt, können einzelne Personen Millionen von Menschen erreichen.
Natürlich bleibt es da nicht aus, dass sich auch das Nutzungsverhalten und die Zukunftswünsche junger Menschen anpassen.
Dass dies explizit ausgenutzt wird, ist uns allen klar.
Willkommen in der „glorreichen“ Welt der Influencer

„Wenn ich älter bin, werde ich Influencer!“ – Ein Wunsch, den immer mehr junge Menschen haben. Wer möchte schon Arzt oder Anwalt sein, wenn wir jeden Tag das atemberaubende Leben unserer Lieblingsinfluencer verfolgen können.
Traumhafte weiße Strände und kristallblaues Wasser? – Check.
Mit dem Flugzeug zum nächsten Ziel? – Check.
Endlich das Traumauto gekauft? – Check.
Dank Social Media können wir hautnah dabei sein. Und wer von uns hat sich dabei noch nicht vorgestellt, genau dieses Leben zu führen?
Perfekt sein als neuer Burn-Out-Grund?
Was wir darüber schnell vergessen? – Niemand ist wirklich perfekt.
Auf Social Media sehen wir immer nur das, was uns gezeigt werden soll. Und natürlich handelt es sich dabei um die schönen Seiten des Lebens.
Sind wir mal ehrlich, klar sieht die Villa in Bali schöner aus als die Ein-Zimmer-Wohnung in Hamburg.
Und genauso vermarkten auch die Personen selbst ihre Fotos. Viele von uns folgen wohl Leuten, die wir attraktiv oder schön finden.
Dabei wird jedoch übersehen, dass eben diese Personen tagein und tagaus eins sein müssen – perfekt.
Das Leben eines Influencers wird zum Kampf mit dem Perfektionismus. Schrammen auf dem Weg sind keine Seltenheit.
Selbstakzeptanz als Antwort auf unerreichbare Ideale?

Streben nach der perfekten Illusion – nach wie vor kennzeichnet eben dies unsere Generation. Allerdings hat sich gerade in den letzten Jahren eine Gegenbewegung stark gemacht.
Es gilt, endlich realistische Bilder zu zeigen. Weg vom ständigen perfekt sein und hin zur Individualität.
Junge Menschen sollen die Chance erhalten sich Vorbilder zu suchen, die auch online so menschlich sind wie offline. Die mit ihren Unvollkommenheiten offen umgehen und zeigen, dass niemand fehlerfrei ist.
Warum unsere Social Media Ideale mehr Schein als Sein sind
Schauen wir unseren Instagram-Feed durch, finden wir wohl genügend Personen, die unserem Ideal-Bild entsprechen.
Entweder weil sie so aussehen, wie wir es selbst wollen. Weil sie Fähigkeiten besitzen, die wir schon die ganze Zeit erlernen möchten. Oder weil sie das Leben führen, von welchem wir schon immer geträumt haben.
Eine Sache bleibt jedoch nach wie vor bestehen – Social Media ist mehr Selbstdarstellung als Realität.
Auch wenn in den letzten Jahren immer mehr Menschen den Mut aufgebracht haben, sich dem Druck des „Perfekt sein“ zu widersetzen.
Letztendlich baut der Großteil von uns doch eine Illusion unser selbst auf. Denn leider war auch die Angst vor Ablehnung und die Unzufriedenheit mit sich selbst nie so groß wie heute.
Sich selbst akzeptieren als Weg zur Steigerung des Selbstbewusstseins?
Doch wie entkommt man dem Strudel, der unseren Alltag bestimmt?
Ständig den Augen unserer Mitmenschen ausgesetzt, wächst unser Wunsch danach den Idealbildern zu entsprechen.
Statt mit uns selbst zufrieden zu sein, fangen wir lieber an „Fehler“ an uns zu suchen. Bestärkt von den medialen Idealen sind wir gefangen in einer gnadenlosen Welt.
Um dem zu entkommen, müssen wir wieder lernen uns selbst zu akzeptieren. Das heißt nicht, dass du auf einmal komplett zufrieden mit dir sein sollst. Auch das wäre eine Illusion. Eine 100% Zufriedenheit ist wohl kaum erreichbar.
Allerdings sollten wir anfangen statt unserer anscheinenden „Fehler“, die Sachen in den Vordergrund zu rücken, die wir an uns lieben.
Wir sollten uns auf die Dinge fokussieren, auf welche wir stolz sind.
Das Leben ist zu kurz, um ständig unzufrieden zu sein.
Einzug der Selbstakzeptanz in die Social Media Plattformen

Keiner kann dauerhaft perfekt sein.
Wir sehen immer mehr, welche Folgen dieser Druck haben kann. Umso schöner ist es, dass Social Media mittlerweile verstärkt dazu genutzt wird, wieder realistische Bilder zu teilen.
Influencer setzen immer öfter darauf, ihren Followern ihre eigenen „Problemzonen“ zu zeigen. Menschlichkeit statt Perfektionismus! – Der Weg ist eröffnet.
Mehr Selbstbewusstsein und ein gesundes Selbstwertgefühl
Der Großteil der Social-Media Nutzer sind junge Menschen. Gerade diese haben oftmals Schwierigkeiten sich selbst zu akzeptieren.
Viele leiden unter den Vergleichen und dem Streben nach Idealen. Dabei ist es egal, dass wir wissen, dass kaum einer so aussieht, wie auf Instagram und Co.
Wir setzen alles daran, unsere „Unvollkommenheiten“ zu verstecken. Auf dem Weg dorthin geht eines schnell verloren – unser eigenes Selbstwertgefühl.
Es heißt den Fokus zu wechseln und eben dieses zurückzugewinnen.
Die nackte Wahrheit der Influencer
Dank Behind-the-Scenes geben einige Influencer Einblick in ihre Realität. Sie zeigen, wie ihre Fotos und Videos entstehen. Nicht selten fällt dabei auf, dass der Prozess bei Weitem nicht so glamourös ist wie das Endergebnis.
Und des Öfteren kann man nur darüber staunen, was Posen, Kleidung und Licht ausmachen können.
Wichtiger ist aber, dass wir so endlich sehen, dass unsere Vorbilder auch nur Menschen sind. Menschen wie du und ich.
Willkommen zurück Selbstbewusstsein?

Genommen ist die Illusion und erhalten haben wir die Realität. Und wenn es Influencern, die doch gerade die Social Media Ideale verkörpern, möglich ist, ihre „Fehler“ zu akzeptieren und zu zeigen, sollten wir doch auch dazu in der Lage sein.
Vergessen wir, was an uns besser sein „müsste“.
Stattdessen fokussieren wir uns darauf, was wir bereits haben und wie wir uns weiterentwickeln können.
Es gilt kleine Schritte zu gehen. Selbstakzeptanz meint auch das Akzeptieren der eigenen Macken.
Ziel ist es, mit sich selbst im Reinen zu sein.
Denn am Ende gibt es nur eine Person, die unser ganzen Leben an unserer Seite sein wird – wir selbst.
So kannst du dein Selbstbewusstsein steigern!
Gerade die ersten Schritte auf dem Weg zu Selbstakzeptanz und mehr Selbstbewusstsein sind nicht leicht. Wo also kannst du anfangen, wenn du nicht aus dem Karussell der Idealbilder entkommen kannst?
Der Start klingt banal, ist aber das Schwierigste überhaupt: Höre auf dich zu vergleichen!
Wir machen kaum etwas lieber als das. Und ja, es ist ein super Gefühl, wenn wir als Sieger aus dem Vergleich rausgehen. Umso schlimmer fühlt es sich an, auf der Verliererseite zu stehen.
Deshalb: Schluss damit!
Jedes mal, wenn du mitbekommst, dass du dich gerade mit einer anderen Person vergleichst – hör auf!
Den einzigen Vergleich, den du ab jetzt noch führen darfst, ist der mit dir selbst.
Du hast dein Selbstwertgefühl in der Hand
Die gute Nachricht zu erst – du hast den größten Einfluss auf den Selbstwertgefühl.
Ja, wir lassen uns gerne von den Meinungen anderer beeinflussen. Das ist menschlich und es ist nicht falsch sich nach Akzeptanz zu sehnen.
Doch darfst du dich niemals selbst aufgeben, nur um anderen zu gefallen. Das letzte was du dabei finden wirst, ist Zufriedenheit. Stattdessen wirst du einen Kampf mit dir selbst führen.
Ich war bereits da und habe es erlebt. Das größte Problem ist es, dort wieder raus zukommen.
Mir hatte damals ein kompletter Ortswechsel geholfen. Da das aber in der Regel nicht möglich ist, würde ich dir empfehlen, dir darüber Gedanken zu machen, wer und was dir gut tut.
Stelle dich einmal an erste Stelle und ignoriere, was andere davon halten.
Danach gilt es alles zu eliminieren, was dich runterzieht.
Ja, ich weiß, dass das extrem schwer sein kann und man sich gerne an Erinnerungen klammert. Dennoch ist das der einzige Weg, der dir deine Freiheit zurückgeben wird.
Muss es wirklich Adios Social Media heißen?
Und wie sieht es mit deinen Social Media Seiten aus? Musst du dich auch von denen verabschieden, um den radikalen Idealen zu entkommen?
Die Antwort hängt von dir individuell ab. Zumindest am Anfang solltest du Seiten meiden, die dich unter Druck setzen.
An deren Stelle kannst du Seiten folgen, die dir auf deinem Weg helfen.
Vielleicht sind das Personen, die ihre „Unvollkommenheit“ offen zur Schau stellen und deren Selbstbewusstsein man nur bewundern kann.
Vielleicht auch Seiten, die tägliche Motivationssprüche posten.
Es gilt deine perfekte Mischung zu finden.
Die Symbiose aus Selbstakzeptanz und Social Media
Selbstakzeptanz und Social Media sind zwei Seiten derselben Medaille.
Wir nutzen Social Media auch, um gerade die Bestätigung zu bekommen, die wir (verzweifelt) suchen. Das genau dieser Weg oftmals schiefgeht, braucht nicht weiter auseinandergenommen zu werden.
Richtig angestellt, kann Social Media uns aber auch dabei unterstützen, den Weg zur Selbstakzeptanz zu beschreiten.
Abseits der Schönheitsideale wartet eine Welt voller Eigenarten. Öffnen wir uns dieser (auch nur ein bisschen), können wir lernen, mit unseren eigenen Macken umzugehen.
Es geht nicht darum, sich selbst perfekt zu finden.
Sondern, sich mit seinen Ecken und Kanten zu akzeptieren.
Gerade das macht uns zu Menschen.
Also genieß das Leben und sei du selbst!
Bis dahin,
Pauline
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