Lesedauer: ca. 7 Minuten

Das Budget ist mal wieder vollkommen ausgeschöpft, aber das Monatsende noch in (weiter) Ferne.

Ja, wieso ist am Ende des Geldes eigentlich immer noch so viel Monat übrig?

Gerade Studenten haben normalerweise nicht sehr viel Geld, um ihren Alltag zu bestreiten. Und statt der versprochenen „besten Zeit des Lebens“ haben viele von uns wohl schon einige finanzielle Herausforderungen vor die Nase gesetzt bekommen. Frust und Sparsamkeit statt guter Laune und Sonnenschein.

Wie also kannst du als Student (oder auch sonstiger Sparfuchs) am Ende des Monats Geld übrig haben, ohne auf die tollen Erlebnisse verzichten zu müssen?

Inhaltsverzeichnis

Warum ist das Studentenleben so teuer?

Das Wichtigste zuerst, woher kommen die Geldprobleme überhaupt?

Der bedeutendste Punkt in den monatlichen Ausgaben ist für die meisten von uns wohl die Miete.

Student sein bedeutet, weg von zu Hause und hin zur eigenen Wohnung oder zum Wg-Zimmer. Allerdings heißt das gleichzeitig, dass die kostenlose Wohnzeit bei den Eltern zu Ende ist.

Je nach Stadt und Wohnlage können astronomische Preise auf einen zukommen. Immerhin möchte man den gelebten Standard nicht komplett aufgeben. Und wir alle haben wohl den Skandal um das 5 qm-Zimmer in München für 480€ mitbekommen. So einigen wird die Laune von den Mietpreisen gründlich verdorben.  

Und es gibt noch eine weitere Folge vom Auszug aus dem heimischen Hotel. Viele von uns leben das erste Mal „alleine“. Dass die Kosten für die eigene Lebensführung anfangs unterschätzt werden, ist keine Seltenheit. Letztendlich müssen aber Lebensmittel, Waschmittel und GEZ-Gebühren bezahlt werden.

Als wäre das nicht schon genug, möchtest du als Student natürlich auch den berühmt berüchtigten Studentenalltag erleben. Und wenn uns Corona nicht davon abhält, heißt das, auch in langen Nächten durch die Stadt zu ziehen.

Eingefleischte Studenten wissen natürlich, wo es Qualität zu niedrigen Preisen gibt. Doch zu Beginn musst du erst Einiges ausprobieren und wohl leider auch Geld dafür einplanen. Die ganzen anderen Unternehmungen noch außen vor gelassen. 

Und möchtest du dann dem Trudel kurz entfliehen und bei der Familie vorbei schauen, stehst du den wundervollen Fahrtkosten gegenüber. Welche, je nach Entfernung, einiges an Kleingeld beanspruchen. 

Ja, als Student hat man es budgettechnisch nicht leicht. Umso wichtiger ist es, unnötige Ausgaben zu vermeiden.

Typische unnötige Geldfresser

Ganz nach dem Motto: Man ist nur einmal jung, knirschen viele einfach genervt mit den Zähnen, wenn die Preise mal wieder zu hoch erscheinen. Aber muss das sein? – Nein, du kannst sowohl dein Studentenleben genießen als auch Herr deiner Geldsorgen werden.

Den Anfang dabei bildet das Zurückschrauben unnötiger Ausgaben.

Essen? - Nur übers Telefon

Auf Platz 1: Essen bestellen oder Essen gehen.

Damit meine ich nicht das gelegentliche mit Freunden, sondern die Art, die ihren Hintergrund in bloßer Faulheit hat. 

Klar ist es verlockend, an langen Tagen nur den Hörer in die Hand zu nehmen, jedoch bleibt das nicht ohne Folgen.

Hast du als Student sowieso weniger Geld zur Verfügung, dann ringe dich dazu durch, möglichst viel selbst zu kochen. Ich verspreche dir, es wird sich (deutlich) positiv auf dein Budget auswirken.

Oh und Stichwort „Mensa“: Nicht immer muss es hier billiger sein, als selbst zu kochen. Auf der anderen Seite sparst du eine Menge Zeit, wenn du in der Mensa essen gehst. Mein Tipp: Solange der Geldbeutel nicht drastisch eng geschnürt werden muss, lohnt sich der Besuch.

Fahrtkosten und stehende Autos

Danach folgen ein eigenes Auto, dass nicht wirklich notwendig ist und das Kaufen von Fahrkarten, kurz bevor die Reise ansteht.

In den meisten Studentenstädten kannst du sorglos auf ein Auto verzichten. Und solltest du nicht aus beruflichen oder besonderen persönlichen Gründen darauf angewiesen sein, wäre eine Anschaffung mehr Belastung als Hilfe. 

Bei den Fahrkarten gilt, weißt du wann du fahren willst, dann buche! Warte bitte, bitte nicht bis eine Woche vor Abfahrt. Es macht einen deutlichen Unterschied, ob du 20€ für eine Fahrt bezahlst oder 60€. Und die Umsetzung dieses Tipps nimmt keine Extra-Zeit in Anspruch.

Das Abo habe ich ja auch noch

Zu guter Letzt wären dann noch die Abos, die nicht genutzt werden. Sei es das Fitnessstudio, zu welchem man doch nicht geht oder die eine Video-Plattform, auf der du nur einmal im Jahr vorbeischaust.

Zusammenfassend heißt es, einfach die Kosten zu vermeiden, die eher „nebendran“ anfallen. So musst du deinen Alltag auch gar nicht groß ändern.

Der klassische Weg für mehr Geld - Hallo Nebenjob

Nebenjob; arbeiten

So und was, wenn du ein Auto für deinen Alltag brauchst, die Miete mehr als astronomisch hoch ist oder du auf mögliche Luxusausgaben nicht verzichten möchtest? 

Dann liegt deine Lösung in der klassischen Variante des Nebenjobs. Viele Studenten nutzen genau diese Möglichkeit, um ihren Alltag zu bestreiten.

Welche Art von Nebenjob bietet sich an?

Warum so viele den Nebenjob nutzen? – Weil es oftmals möglich ist, die Stunden flexibel einzuteilen und auf das Studium Rücksicht zu nehmen. 

Bei der Entscheidung welchen Nebenjob du ergreifen solltest, würde ich zuerst im eigenen Studienbereich schauen. Immerhin kann man so sogar Job und Studium verbinden. Beliebt sind beispielsweise Stellen in der Bibliothek oder an Lehrstühlen.

Aber auch innerhalb von Unternehmen, die in dem entsprechenden Bereich tätig sind. Achtung hier kann es teilweise schwer sein reinzukommen. Mein Tipp: Nutze Praktika, um einen guten Eindruck zu vermitteln und vielleicht wirst du am Ende sogar gefragt, ob du bleibst.

Jedoch sind dort natürlich nicht unendlich viele Stellen verfügbar. Sind also alle besetzt, solltest du deinen Blick auf Jobs und Arbeitgeber richten, bei denen du davon ausgehen kannst, dass sie dir flexibel Stunden anbieten werden. 

So arbeiten viele Studenten in Supermärkten oder im Einzelhandel. Und ja, auch in Clubs habe ich schon einige gesehen. Oder du entscheidest dich dafür, Nachhilfe zu geben oder fürs Babysitten. Hier musst du entscheiden, welche Art von Arbeit am besten zu dir passt. Die Grenzen sind dir überlassen.

Wie viel kannst du als Student verdienen?

Jetzt aber zum wirklich wichtigen Teil – wie viel kannst du als Student verdienen? Grundsätzlich gilt auch hier als Aushilfe die berühmte 450€-Grenze. Aber jetzt kurz Stopp!

Als Student hast du nämlich die Möglichkeit, dich als Werkstudent einstellen zu lassen. Dadurch ist es dir möglich sogar über 450€ zu verdienen. Hier ist nur gesagt, Achtung an alle, die noch familienversichert sind. Ihr solltet genau abklären, wie viel ihr verdienen dürft, ohne euch selbst versichern zu müssen. 

Und eine Warnung an alle, die Bafög beziehen. Ihr dürft nicht über die 450€ kommen.

Ansonsten kannst du als Werkstudent bis zu 20h pro Woche arbeiten und dementsprechend auch mehr verdienen. 

Alltagstaugliche und leichte Spartricks

Trotz Nebenjob zu wenig Geld oder du hast gar keine Lust zu arbeiten? Dafür macht es dir nichts aus, an einigen Stellen zu sparen? Dann sind hier meine Top 7 Spartricks, die du schnell und einfach umsetzen kannst

Fahrtkarten buchen und Vorkochen

Wie bereits oben kurz angesprochen, kannst du eine Menge Geld sparen, wenn du deine Fahrtkarten so früh wie möglich buchst und einfach selber kochst. 

Statt in der Mensa etwas kaufen zu müssen, kannst du einfach am Abend zuvor mehr kochen und dir den Rest mitnehmen. So musst du auch nicht auf die „Mensa-Zeit“ verzichten. Und nebenbei kannst du genau das kochen (und dann essen), worauf du Lust hast 😉

Bei den Fahrkarten kann ich außerdem noch empfehlen, sich eine BahnCard anzuschaffen. Insbesondere für Studenten, die doch längere Entfernungen zurücklegen müssen, lässt sich der Preis der BahnCard sehr schnell rausfahren. 

Und in deiner Uni-Stadt und deren Umgebung kannst du dich auf dein Semesterticket verlassen. Also mache auch davon Gebrauch. Bezahlt ist schließlich bezahlt.

Studentenrabatte und Uni-Angebote

Egal ob beim Kauf des Notebooks für die Vorlesungen oder beim Netflix-Abo – viele Anbieter haben spezielle Angebote für Studenten. Und warum sollten wir unseren Status da nicht ausnutzen. Also Augen auf und schauen, wer hier so nett ist, uns einige Euros mehr in der Tasche zu lassen. 

Ebenso solltest du Rabattaktionen nutzen, um Sachen zu kaufen, die nicht explizit dringend sind. Ich meine, ob du sie jetzt kaufst oder in 2 Wochen im Frühjahrsverkauf, ist meist kein großer Unterschied – außer finanziell natürlich.

Und zu guter Letzt solltest du auch die Chance nutzen und dir die Uni-Angebote anschauen. Als Beispiel möchte ich hier den Hochschulsport heranziehen. Viele Universitäten bieten Sportkurse zu kleinen Preisen oder gar kostenlos an. Wolltest du also schon immer einmal eine bestimmte Sportart ausprobieren, dann schaue zuerst bei deiner Uni nach. Vielleicht kannst du so eine hohe Kursgebühr umgehen.

Bibliothek und kostenlose Alternativen

So und für alle unter uns, die nicht lernen, indem sie ihre Bücher bunt anmarkern und mit Randnotizen voll schreiben: Schaut in der Bibliothek vorbei! Je nach Studiengang, kann ein Haufen an Kosten für Lernmaterialien anfallen. Bist du nicht darauf „angewiesen“ das Buch zu kaufen, dann spare dir dort das Geld. Bibliotheken haben die neusten Auflagen und sind mehr als nur eine gute Alternative. 

Und solltest du genug vom Büffeln haben, dann nutze die kostenlosen Freizeitaktivitäten in deiner Stadt. Du hast einen See in der Nähe? Schau doch im Sommer lieber dort vorbei, als im Freibad. Oder erkunde neue Ecken deiner Stadt, statt wieder einmal durch die Geschäfte zu bummeln.Wer weiß, welche geheimen Orte du so findest. 

Ausgaben tracken

Mein letzter Tipp ist das Tracken der Ausgaben über den Monat. Ja, es nimmt Zeit in Anspruch und du musst aufpassen, dass du nichts vergisst. Am Ende hast du aber eine ausführliche Übersicht. Mithilfe dieser kannst du Geldfresser erkennen und unnötige Ausgaben streichen.

Zusammenfassung und Beispiel

Zusammenfassend heißt das:

  • Geldfresser erkennen
  • Unnötige Ausgaben vermeiden
  • Die Möglichkeit eines Nebenjobs in Betracht ziehen
  • Abwägen, was du eher selber machen kannst
  • Nicht alles auf den letzten Drücker buchen (Stichwort: Fahrtkarten)
  • Sparangebote nutzen
  • Dein Studentenleben genießen

Und zu guter Letzt ist hier eine Kostenübersicht über einen typischen Monat bei mir.

Bedenke dabei, dass dort unregelmäßige Kosten, wie Lernmaterialien, der Semesterbeitrag, GEZ-Gebühren oder Fahrtkarten nicht enthalten sind! Diese nehmen bei mir eine große Position ein und addieren sich im Semester auf ca. 850€

Einnahmen (1090€)

  • Job: 480€
  • Unterstützung Familie + Kindergeld: 610€

Ausgaben (950€)

  • Miete + Nebenkosten: 550€
  • Lebensmittel + Alltägliches: ca. 200€
  • Luxusausgaben: max. 200€

Bis dahin,

Pauline

Photo by Scott Graham on Unsplash

Photo by Jess Bailey on Unsplash

Photo by Michael Longmire on Unsplash

Kategorien: BlogTagebuch

0 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert